martes, 5 de junio de 2007

...manchmal fehlen einem einfach die Worte....

Einzig wahre Leserschaft wie gehts denn so?
Gründlich geduscht, rasiert und mit Mückenstichzeug eingeschmiert sitz ich grad im Büro... nach einem Wochenende das einmal mehr kaum zu beschreiben is... unvergesslich, viel zu geil, unglaublich, oder "wie in der Natur-Doku" reichen da einfach nich mehr...
Donnerstag abend um 11 haben wir uns ins Taxi gesetzt... vollgepackt und versuchend wieder fit zu werden (hat super geklappt... meine halbe Erkältung war weg bevor sie wirklich da war und Juttas Auge war auch wieder am Start...). Vorher gabs per Live-Ticker noch das unfassbare Spiel 5 Cleveland-Detroit... weiß ja dass das hier kaum jemanden interessiert aber wie geil war das?
Naja... im Taxi mussten wir dann feststellen dass die Planungen irgendwie falsch gelaufen waren... ich hatte nämlich keine Ahnung dass ich noch 20$ Eintritt für das Naturschutzgebiet (den Dschungel) zahlen muss... und so war das mit dem Geld alles sehr knapp... hatte halt superwenig mit weil ich dachte es wär schon alles drin... so rumdiskutierend was wir nu machen haben wir nich mitbekommen dass der scheiß Taxi-Fahrer übelst verplant quer durch die Stadt fuhr...
Als er uns dann endlich sagte dass er keine Ahnung hat wo unser Busbahnhof is waren wir an der anderen Seite der Stadt und hatten noch ca. 7 Minuten Zeit... geklappt hats trotzdem noch (AUF DIE MINUTE!)... was ein Penner... naja dafür hat er für 25 Minuten Taxi-Fahrt nur nen $ genommen.
Danach also Busfahrt über insgesamt 8 Stunden... das war übel... n junges Pärchen hatte 2 kleine Kinder dabei von denen eins übelst erkältet war... alle 5 Minuten dachte man das erstickt gleich... und das 8 Stunden lang... heulen, husten, schreien... 8 STUNDEN! aaaaahhh!
Naja... am Vormittag kamen wir dann in Lago Agrio an, eine Öl-Boom-Stadt von der aus es mim Bus weitergehen sollte, also schnell alles was ich so im Rucksack hatte gefrühstückt und ab zum Treffpunkt.
Dort erwarteten uns 2 Ecuadorianer die sich die Tour angeguckt haben um rauszufinden ob sie sich das als Job vorstellen können (als Reiseführer oder so...), die haben mich direkt mal für nen Ecuadorianer gehalten :-) ... hatte eben nen ziemlichen Bart am Start, dazu ziemlich braun... und das Spanisch scheint auch gut rüberzukommen :-)
Naja mit denen, nem Engländer-Pärchen und nem Typen aus Australien gings dann in den Bus...
3 Stunden später (nach Vorbeifahrt an Ölpipelines, abgeholztem Regenwald und viel viel grün) waren wir dann an der kleinen Anlegestelle unseres Motor-Kanus, bevors da reinging gabs noch Box-Lunch.
Nochmals 3 Stunden später war Dracaena erreicht... aufm Weg gabs noch die letzte Communidad zu der ne Straße führt (von da aus nur noch Kanus) und viel viel Regenwald, Papageie und sonst einfach nur NATUR!
Dracaena besteht aus einigen offenen Holz-Bambus Hütten, oder eher Dächern... denn eigentlich is alles offen... ein Großes mit nem Chillout-Hängematten-Platz und Essenstisch und so... und eben 8 Besucherhütten oder so...
Is alles schwer vorzustellen aber Ihr solltet Euch einfach wenige Wände vorstellen :-), das heißt die kleinen Regenwaldbewohner (Taranteln, fette Kakerlaken, große bunte Frösche...) sind ÜBERALL, auch im Bett... es gibt zwar ne Art Mosquito-Netz-Zelt überm Bett aber das funktioniert nich immer... Jutta hatte neben ihrem Bett ne fette tote Spinne liegen die von ziemlich großen Ameisen auseinandergenommen wurde :-) ... insgesamt also alles etwas gewöhnungsbedürftig...
Schon am ersten Abend gabs ne Dschungeltour bei Dunkelheit...große knallbunte Frösche, superdicke merkwürdige Käfer (5cm Käfer mit 10cm-Fühler), schlafende wunderschöne Schmetterlinge und eben große haarige Spinnen in allen Variationen gabs zu sehen... und das mit dem ultimativen Dschungelkonzert aus Affen, Vögeln, Grillen usw. bei voller Lautstärke und eben im Stockdunkeln... sehr sehr geil.
Ins Bett gings wie an allen Abenden sehr früh, die Tage sind bei 95% Luftfeuchtigkeit, vielen Wanderungen, viel Zeit im Kanu usw. eben doch übel anstrengend. Heißt jeden Abend gabs dann erstma Säuberung von Juttas Bettbereich damit sie schlafen kann :-) die arme ging also ins Mosquitonetz rein und ich durfte drumrum alle Tiere töten bis sie sich sicher genug gefühlt hat um zu schlafen :-)
Die weiteren Tage liefen mindestens genau so geil, meist ne Kanu-Tour um halb 7 morgens inkl. Besuch bei allen möglichen Affen, Vogelbeobachtungen (knallbunte riesige Papageie, hässliche große braune geierartige Vögel... alles mögliche) und eben einfach dem Genuss der morgendlichen Klänge. Man kann wohl sagen dass es insgesamt oft so war, dass das was man hörte beeindruckender war als was man sah... schreiende Affen, kreischende Vögel und der Höhepunkt des Konzerts: die marschierenden Wespen, Wespen die in großen Gruppen einen ziemlichen Lärm erzeugen der sich eben wie ne Armee beim Marschieren anhört wenn man ihr zu nahe kommt :-)
Bei all den Touren gings außerdem noch zu nem Watch-Tower um die volle Pracht des Regenwald von oben zu sehen (ca. 30m hoch), außerdem konnten wir Maden essen die in Nüssen leben (schmecken nach Kokosnuss, sehen ekelhaft aus...), Ameisen essen die extrem stark nach Zitrone schmecken (echt krank, wie n Tropfen Zitrone) und uns n Eingebohrenen-Tatoo geben lassen (Farbe aus irgendner Frucht eben).
Essen gabs 3 mal am Tag und superlecker wars auch meistens. Aufgestanden wurd um 6 und pennengegangen eben schon so um 9...
Sonstige Höhepunkte waren wohl der Besuch einer fetten haarigen Tarantel auf dem Stiefel einer Engländerin, die ganzen Erklärungen zu dem Nutzen der Pflanzen (Rinden, Früchte, Blätter, Holz, Nüsse etc. als Baumaterial, Blutverdünner, Droge, Durchfallmedikament, Trommel, Kanu...Rucksack.... ALLES)... da kann man glatt glauben dass die Eingebohrenen dort locker n paar Tage mitten im Dschungel überleben können, ohnen Nahrung und nix...
Was hab ich noch vergessen? Achja... rosa Flussdelfine (2 1/2m !) gabs noch zu sehen, Anacondas (bis 7m!) und Caimane haben wir aber leider nich angetroffen und Piranha-Fischen war auch irgendwie ohne Erfolg (naja 2 Katzenfische haben wir gefangen...).
Wettertechnisch gabs knallende Sonne und Platzregen im stetigen Wechsel... konnten einmal sogar SEHEN wie die Wolken und der Regen uns aufm Fluss hinterherflogen und uns dann schließlich einholten nachdem wir ne Minute vorher noch in der knallenden Sonne standen... unfassbar sowas, man SIEHT den übelsten Regen und sitzt selber unter freiem Himmel direkt davor im Trockenen....
Insgesamt wars halt einfach mal wieder mittendrin in der Natur-Doku... abenteuerliche Flussüberquerungen, 1000 Mückenstiche, einige Kratzer und Schwellungen und übelste Müdigkeit inklusive :-)
Rückfahrt war ziemlich hart und hat eigentlich den ganzen Montag in Anspruch genommen, kamen so um 1 oder 2 nachts in Quito an.
Heut morgen durften wir dann noch erfahren dass Pato direkt vor unserm Haus mit vorgezogener Waffe überfallen wurde, nur n paar Stunden bevor wir mit Rucksack und allem da ankamen... übel übel, Handy, Kreditkarten, Kamera... alles weg... und eben ne Knarre am Kopf gehabt... da kommt man schonma ans Nachdenken... naja wir haben bisher Glück gehabt und ich mein dabei könnte es auch bleiben.
Freu mich dass die Ollem-Boisch-Heimerzheim-Crew n geiles Rock am Ring hatte (150000 Leute !!!) und wünsch meinen Original-Eltern von hier aus nochma ne superschöne Zeit in Österreich und Italien (Dir natürlich auch Opa!!! :-) ) ... lassts euch richtig gut gehen und feiert euch und das Vierteljahrhundert Ehe jeden Tag aufs Neue, verdient habt ihrs ja eh!!!
Wünsch Euch allen ne geile Woche, viel Sonne und überhaupt... nur Gutes...

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