lunes, 18 de junio de 2007

Das wärs fast gewesen...

Tachchen ihr Leutz... wie gehts denn so?... Was macht der Sommer in deutschen Landen? Was gibts Neues? ...Fühl mich gerade schlecht informiert ... also haut ma rein :-)
Tja was gibts von hier Neues zu berichten?... und seit wann hab ich eigentlich nix mehr geschrieben?...

Naja also fangen wir einfach ma mim Donnerstag an... da wurd nämlich nach ca. 200 Versuchen endlich mal „300“ geguckt... der über die Spartaner... ziemlich Comic-mäßig übertrieben und manchma etwas krank aber irgendwie doch gut... sone Mischung aus dem Herrn der Ringe und Sin City... auch wenn sich das sehr komisch anhört
:-)
Freitag dann war ich erschreckenderweise ziemlich unmotiviert wirklich viel zu machen... war zwar schon um 1 mim Arbeiten fertig aber hab danach nur mit Jutta und ihrer Kollegin Mittach gegessen und sonst viel gechillt... achja... meine Schuhe sind noch repariert worden... wenn man das so nennen kann... eigentlich is alles neu (die komplette Sohle, der Absatz... alles...) und nu können se nochma n paar Jahre
:-)
Den Planungen entsprechend gings dann Samstag morgen nach Baños... das heißt 4 Stunden mim Bus...hatten uns mit Ali und Steffi verabredet um hinzudüsen...

Wurden sicherheitshalber aber erstma vom Taxi-Fahrer abgezogen der den Taximeter nich neu gestartet hatte ... 5$ vom Haus bis zum Bus-Terminal is mal locker das Doppelte des Normalpreises.... da durften wir dann auch noch locker ne ¾-Stunde auf Ali und Steffi warten weil dies mim Bus versuchten... was im Stau endete...

Um halb 9 so rum warn wir dann aber im Bus nach Baños...

Da kamen wir so um Mittach rum an... schönes Städtchen direkt an einigen Wasserfällen und dem 5000er Vulkan Tungurahua gelegen der auch hin und wieder aktiv is... dementsprechend gibts auf den Straßen gelbe Pfeile die einem die Evakuationswege weisen und noch 1999 wurde die komplette Stadt wochenlang evakuiert...

Naja Baños is ziemlich touristisch, somit wars nich schwer n preiswertes halbwegs gutes Hostal zu finden, von da aus dann zum Mittagessen... da hatte allerdings mal wieder nur ich Glück... das Hühnchen der Anderen war knochig und in der Suppe hatte man die Hühnerkrallen verwendet
:-) ... Ich dagegen hatte n fettes Stück Schweinefleisch mir Reis, Bohnen und Salat das ma echt gut war...
Hatten von ner Kollegin n Gutschein für ne nächtliche Chiva-Fahrt bekommen (Büsschen ohne Außenverkleidung....nur mit Dach... ).. also versuchten wir erstma den Operator zu finden der das anbietet... das ging aber in die Hose und die Gutscheine waren nix wert... immerhin hab ich aufm weg ne Badehose für 2$ gefunden da ich meine verplant hatte.

Stattdessen also Nachmittagsplanungen....die bekamen wir alle zusammen beim besten Willen nich hin... Jutta und Ich warn bereit auf die Fahrradtour am nächsten morgen zu verzichten und stattdessen die gleiche Tour mit der Chiva zu machen... weil einfach für nachmittags kaum was andres angeboten wurde... Steffi und Ali machten lieber gar nix und hielten sich die Wasserfälle für die Fahrradtour frei...

Also um ca. 15 Uhr rein in die Chiva und ab zu den Wasserfällen... war ne ganz lustige Tour mit einigen wirklich großen, beeindruckenden Wasserfällen, ner einstündigen Wanderung durchn Regenwald zu dem Größten, und inkl. der Chance Puenting auszuprobieren... ne Art Bungeejumping von ner Brücke runter...hatte aber fürs Wochenende ne relativ knappe Finanzplanung am Start...kommt schon noch genug das teuer wird... also musste ich das ma auslassen
:-)
Insgesamt dauerte die ganze Tour ca. 4 Stunden inkl. der kleinen Wanderung und es gab halt ma wieder viel viel grün, viel viel Wasser und am Ende wars die paar $ locker wert auch wenns nix Atemberaubendes war.

Nach nem bisschen Abendessen gings dann mit Ali und Steffi nochma in die Chiva... diesmal hoch zu ner Aussichtsplattform für den Vulkan und die nächtlich beleuchtete Stadt... war aber NIX zu sehen... was ein Abzug.... scheiß Wetter eben... naja immerhin gabs oben Canelasso... ein ecuadorianisches Nationalgetränk aus Zimt, Zucker, Wasser und Tequila... ganz lecker eigentlich und glücklicherweise sehr heiß da es da oben ma echt kalt war.

Damit war der erste Tag dann auch schon gelaufen und es ging ins Bett... nichts besonders Spektakuläres war passiert... aber das sollte noch kommen... und wie!

Samstag morgen machte ich mich also mit Jutta zur Wildriver-Rafting-Tour auf... Juttas Chef hatte vorher angedeutet, dass das nich immer ungefährlich is und dass wir uns das gut überlegen sollten... aber wir dachten ma wieder wir sollten volles Risiko gehen... was sich als schwerer Fehler rausstellte.

Trafen uns bei dem kleinen Reisebüro mit 2 Amerikanerinnen, nem Holländer nem älteren Pärchen mit 2 Töchtern aus Australien und eben unseren Führern...alle rein ins Büsschen... Schlauchboote obendrauf und los gings zum Fluss...

Dort angekommen bekamen wir Wetsuits (gibts da n deutschen Namen für? Halt so Wasser-Overalls) und Schwimmwesten... und es wurde trainiert... die einzelnen Kommandos (vor, zurück, links vor, ins Boot... all sowas eben) und auch was bei nem Notfall gemacht wird (andere am Paddel wieder ins Boot ziehen, das Boot wieder richtigrum drehen...).

Nach all dem dachten wir, wir wären bereit... und los gings...

Die ersten Minuten im Wasser warn eher chaotisch... war mit den 2 Amerikanerinnen, Jutta und nem Führer im Boot... wobei ich vorn mit einer der Amis saß... als Käptn sozusagen
:-) ... hatten uns dann nachn paar Minuten auch halbwegs aufeinander eingestellt und rasten tatsächlich halbwegs geradeaus über den Fluss... die Strömung und die Wellen fingen allerdings an einem Angst zu machen... ich hab noch nie nen Fluss gesehen der so abgeht...
Und so kam es dann, dass nach nichmal 10 Minuten eine Monsterwelle auf uns zukam... ich dachte noch das wird übel werden und Sekunden später fand ich mich im Wasser wieder... das Boot war kopfüber umgeschmissen worden...

Als ich wieder an die Wasseroberfläche kam hatte mich der Fluss schon weit vom Boot weggetrieben... Steine rissen mir Arme und Beine auf und die Wellen schmissen einem soviel Wasser ins Gesicht dass man zwangsläufig auch ne Menge schluckte...

Nach einigen Minuten (keine Ahnung wie lange das war... mir schossen halt 1000 Sachen durchn Kopf... wohin? Was is mit Jutta? Wo is das Boot? Wo sind die anderen? Wie lange halt ich das durch? ) sah ich einen der Führer auf nem Kajak (Ein-Mann-Kanu) und schaffte es auch irgendwie zu dem Teil um mich dort festuzuhalten... die beiden Ami-Mädels warn auch da und schon ziemlich panisch...
die eine würgte schon Wasser hoch...
Der Guide allerdings schockte uns weiter und zeigte auf ne Sandbank auf der anderen Seite vom Fluss... da sollten wir hinschwimmen weil er sich nich mit uns und dem Kajak halten konnte und den Andern helfen musste.

Ich dachte der Typ macht Scherze... gerade erst halb ersoffen und nu nochma quer durch die übelste Strömung aller Zeiten schwimmen... aber wir hatten keine Wahl... also ließen wir das Kajak wieder los... währenddessen noch immer keine Spur von Jutta, dem anderen Guide und dem Boot...

Nach einigen weiteren Minuten quer zur Strömung dachte ich, ich packs nich weit genug rüber zu kommen zur Sandbank und hielt mich erstma an nem Stein mitten im Fluss fest... hatte zwischenzeitlich schon soviele Steine abbekommen, dass ALLES weh tat... und die beiden Mädels lagen weit zurück...

Nachdem mich aber auch das nächste Schlauchboot beim besten Willen nich erreichen konnte weil die auch kurz vorm Kentern warn (was dann auch später passierte wie ich erfuhr...) musste ich also selber weiter...

Also wieder loslassen... und tatsächlich ich kam nah dran an die Sandbank... konnte sie aber nich erreichen... eine der beiden Amerikanerinnen war noch knapp vor mir und ich dachte sie schafft es... aber auch sie wurde weitergetrieben...

Glücklicherweise folgte ne weitere Sandbank ...die nächste Chance... das musste klappen denn ich war schon ziemlich fertig...

Üblerweise wurde ich aber nich auf die Sandbank zu sondern noch weiter links auf ne Felswand zu getrieben... das war der erste Moment in dem ich ernsthaft gedacht hab dass ich das nich überleben könnte... mit der vollen Wucht der Strömung gegen die Wand hätte locker nen Bruch oder Ohnmacht bringen können was mir die Chance genommen hätte auch nur irgendwas zu machen.

Aus irgendwelchen Gründen wurde ich aber nich gegen die Wand geschmettert... ich hab keine Ahnung warum... und Jutta die wohl zwischendurch an der gleichen Stelle gewesen war hatte das gleiche erlebt und fragt sich auch jetzt noch welcher Schutzengel das verhindert hat... ich war zwar kurz unter Wasser und ohne Orientierung aber hab die Wand nichmal berührt...

Stattdessen wurde ich wieder leicht nach rechts getrieben zu der zweiten Sandbank... und man glaubt es kaum... nach unzähligen erfolglosen Versuchen hielt sich ein Stein an den ich mich klammerte... ich war gerettet... völlig verbeult und zerkratzt... überall leicht blutend und mit ner Menge Sand und Wasser im Körper... aber gerettet...

Nach Luft schnappend musste ich von der Sandbank aus feststellen dass ich der Einzige war der sich dort gehalten hatten... alle anderen mussten wohl weiter geschwemmt worden sein... ich war da also allein... ohne jegliche Ahnung was nu passiert war...

So saß ich also da... meine Wunden begutachtend und vor Sorge um den Rest... bzw. hauptsächlich um Jutta fast ausrastend...

Das wurde nich unbedingt besser als ich nach ca. ner Stunde am anderen Ufer einen der Führer mit unserem Schlauchboot sah... aber ohne andere Leute... ich fing an mir das Schlimmste auszumalen... mir selbst gings ja verhältnismäßig gut... aber was wenn die Anderen nich mehr konnten BEVOR sie sich irgendwo halten konnten???

Locker 3 Stunden saß ich so auf dieser Sandbank rum... allein, ohne jegliche Info... und schon so verzweifelt dass ich überlegte nochmal in den Fluss zu springen um zu versuchen zum Boot auf der anderen Seite vom Fluss zu kommen... das war aber ziemlich unrealistisch...hätte dank der Strömung wahrscheinlich erst nach Kilometern das andere Ufer erreicht... wenn überhaupt...

Die erste Sanbank die direkt ans Ufer grenzte schien da schon erreichbarer... zwischen der und der wo ich war warn nur n paar Meter in denen die Strömung wirklich stark war... allerdings hätte das bedeutet die Wand nochma zu rieskieren...

Irgendwann tauchte glücklicherweise jemand auf dieser ersten Sandbank auf... man warf mir n Seil rüber und ich wurde rübergezogen.... hätte es schwimmend nich geschafft... die haben mich mit 3 Leuten gegen die Strömung rausziehen müssen...

Auf der anderen Seite erfuhr ich dass auch das andere Boot beim Rettungsversuch gekenntert war... man meinte aber es wären alle gerettet und es ginge allen gut....

Ich schlug mich mit einem der Führer von der Sandbank ans Ufer, quer durch den Wald ohne jegliche Wege bis oben zur Straße durch... dort stand eines der Büsschen...

Zu meiner positiven Überraschung saß in dem Büsschen Jutta drin... sie war zwar mindestens so verbeult und verkratzt wie ich und war auch vom Kopf her noch nich wieder 100%ig klar... halt kurz vorm Schock... aber irgendwie gings ihr doch halbwegs gut.

Sie erzählte mir also was passiert war... als das Boot umkippte flogs ihr aufn Kopf... sie wurde also unter Wasser gedrückt... atmete die Luft aus den Sitzreihen des Schlauchboots von unten... von der Strömung vom Boot weggerissen geriet sie in Panik... schluckte immer mehr Wasser... fing schon an aufzugeben... als dann einer der Australier aus dem anderen (zu der Zeit auch schon gekennterten) Boot in ihrer Nähe auftauchte und ihr half... bzw. sie hielt... Für die beiden gings allerdings noch n ganzes Stück weiter den Fluss runter als für mich... sie schafften es nich sich irgendwo zu halten und mussten leztztendlich im Wasser von einem anderen Boot aufgelesen werden...Jutta meinte, dass sie das ganze ohne den Australier wohl nich geschafft hätte... immerhin war sie schon komplett fertig als sie endlich Hilfe bekam und danach gings noch Kilometer weit den Fluss runter... dementsprechend kann man wohl sagen dass sie noch ne ganze Ecke mehr Pech als ich hatte... und dennoch am Ende Glück...denn das "nich zu schaffen" könnte auch locker heißen in diesem Fluss zu sterben...

Letztendlich wurden wir dann zu nem Restaurant gefahren wos Mittagessen gab... dort trafen ca. ne Stunde nach Jutta und mir auch die Anderen ein... man erzählte sich gegenseitig die erlebte Horror-Story...und saß sonst nur geschockt in der Gegend rum...

Nachm Essen und nach der Rückfahrt nach Baños kamen wir dann um ca. 18 Uhr endlich am Busterminal an... mit Schmerzen ÜBERALL und ziemlich im Arsch... im Bus gabs sicherheitshalber auch keine richtigen Plätze weßhalb wir den Großteil der Fahrt auch noch auf dem Lederding vorne beim Fahrer verbrachten... 4 Stunden Tortur allerübelster Art dank den ganzen 7 Millionen Wunden von unserer lustigen Rafting-Aktion...

Gegen 22 Uhr kamen wir dann tatsächlich lebend zu Haus an und konnten alles Jenny und Pato erzählen... die waren natürlich ziemlich geschockt und haben uns empfohlen den Veranstalter dran zu kriegen... ma sehen... werden uns ma umhörn... außerdem meinten sie, dass letztes Jahr bei soner Aktion tatsächlich 2 Belgier in dem Fluss ertrunken sind... das is dann genau das was man hören will... naja...

Letztendlich is zu sagen dass es uns halbwegs gut geht... gut die Kratzer, Prellungen und all der ganze Quatsch lassen mich hier rumhumpel wie der letzte Krüppel aber das sind ja alles nur Sachen von n paar Tagen...

Hatten also mal wieder Glück im Unglück.... sehr viel Glück... denn das hätte schon anders ausgehen können.

Trotzdem irgendwie mal wieder ne kaum ersetzbare Erfahrung... die Stunden auf dieser Sandbank...allein, ohne Ahnung was geht, übelst besorgt um Jutta, und ohne sinnvolle Perspektiven für meine eigene Rettung waren schon was ...hmm... besonderes... klar man könnte gut drauf verzichten... aber irgendnen Wert hat das glaub ich schon...naja... was auch immer...

Ich wünsch euch allen ne geile Woche... dem Babibabuselmann schonma ne dicke Birthday-Party morgen... dem Röb sicherheitshalber auch schonma obwohl ich bestimmt vor Freitag nochma was blogge...

Lassts euch gutgehen... und denkt immer daran: 25$ is einfach ZU billig für ne Rafting-Tour!!!

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